Global point of care
Global point of care
Die Einführung von Antibiotika in die klinische Praxis war einer der wichtigsten Meilensteine zur Kontrolle von Infektionskrankheiten.1 Sie hat die Medizin revolutioniert und Millionen von Leben gerettet.1
Trotz dieser revolutionären Wirkung ist die Zunahme der Antibiotikaresistenz zu einer ernsthaften Bedrohung für die therapeutische Wirksamkeit der verfügbaren Antibiotika und der verordneten Therapieschemata geworden – ein vielschichtiges Problem, das medizinische, soziale und wirtschaftliche Bereiche umfasst.2
Die antimikrobielle Resistenz ist heute eine der häufigsten Todesursachen auf der Welt, wobei die höchste Belastung die ressourcenärmeren Gebiete betrifft.3 Im Jahr 2019 gab es schätzungsweise 4,95 Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit bakterieller antimikrobieller Resistenz (AMR), darunter 1,27 Millionen Todesfälle, die unmittelbar auf eine bakterielle AMR zurückzuführen waren.3
In der Primärversorgung stellen Infektionen der Atemwege einen der häufigsten Gründe für die unangemessene Antibiotika-Verordnung dar – eine der Hauptursachen für die Entstehung von Antibiotikaresistenzen.4 Die Wirksamkeit des Point-of-Care-Tests (POCT) auf c-reaktives Protein (CRP) bei Patient:innen mit einer Atemwegsinfektion wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen.4-8 Diese Studien belegen allesamt, dass der Einsatz von CRP POCT bei Verdacht auf Atemwegsinfektionen die Antibiotika-Verordnung reduziert und zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen beitragen kann.4-8
In diesem Artikel geben wir einen Überblick über den Einsatz von CRP POCT zur Bekämpfung der übermäßigen Antibiotika-Verordnung – ein kritisches, aktuelles Gesundheitsthema, das in unserem jüngsten interaktiven Webcast diskutiert wurde, der unten kostenlos zur Verfügung steht.
Dieser Webcast enthält Präsentationen der Patientenvertreterin Vanessa Carter (Südafrika und Vereinigtes Königreich) sowie Expert:innenwissen von Professor Ivan Gentile (Italien), Dr. Carl Llor (Spanien), Dr. Verena Gantner (Schweiz) und Professor Rogier Hopstaken (Niederlande).
Die antimikrobielle Resistenz ist eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit und wird vor allem durch den unkritischen Einsatz von Antibiotika beschleunigt.9,10 Untersuchungen des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) und Daten, die im Rahmen des European Surveillance of Antibiotic Consumption Network (ESAC-NET) 2015 genehmigt wurden, zeigen, dass der Verbrauch antimikrobieller Wirkstoffe bei Menschen in Italien zu den höchsten aller EU/EWR-Mitgliedstaaten gehört. Italien verbraucht 28 definierte Tagesdosen (DDD) pro 1.000 Einwohner:innen und Tag an Antibiotika zur systemischen Anwendung in der ambulanten Versorgung, verglichen mit durchschnittlich 21 DDD pro 1.000 Einwohner:innen und Tag in den EU/EWR-Mitgliedstaaten.11 Studien haben außerdem ergeben, dass ein Drittel der Todesfälle aufgrund von Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien in der EU und im EWR auf Italien entfällt, was bestätigt, dass die antimikrobielle Resistenz eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit des Landes darstellt.12
Die Antibiotika-Verordnung sowohl auf ambulanter Ebene als auch auf Krankenhausebene muss besser geregelt werden. Die Wirksamkeit des CRP POCT im Hinblick auf die Kontrolle der übermäßigen Verordnung von Antibiotika ist erwiesen.4-8 Mehrere Studien, in denen die Auswirkungen und der Nutzen des CRP POCT untersucht wurden, haben gezeigt, dass durch den CRP POCT die Antibiotika-Verordnung bei Patient:innen reduziert wurde4-8 und dass die Reduzierung der Antibiotika-Verordnung keine Auswirkungen auf klinische Messgrößen wie die Genesungsrate oder die Sicherheit der Patient:innen hatte.6,13,14
Das mangelnde Bewusstsein der Patient:innen für antimikrobielle Resistenz spielt eine wichtige Rolle beim unkritischen Einsatz von Antibiotika. Studien haben gezeigt, dass kommunikative Fähigkeiten entscheidend für die erfolgreiche Implementierung von CRP POCT sind, um die Antibiotika-Verordnung zu reduzieren.15,16 Daten des Eurobarometer 2018 zeigen, dass ein großer Teil der Patient:innen Antibiotika bei Virusinfektionen anwendet.17 Der Bericht bestätigt auch, dass 48 % der Europäer:innen glauben, dass Antibiotika gegen Grippe und Erkältungskrankheiten wirken.17 Neben der mangelnden Sensibilisierung der Patient:innen tragen auch klinische Herausforderungen wie Zeitmangel bei der Konsultation, die Angst des ärztlichen Fachpersonals vor Rechtsstreitigkeiten aufgrund von Kunstfehlern und mangelhafte Kommunikation zur übermäßigen Verordnung von Antibiotika und damit zu antimikrobieller Resistenz bei.18,19 Es wurde nachgewiesen, dass Allgemeinärzt:innen, die in guter Kommunikation geschult wurden, weniger Antibiotika verordnen.15,16 Schulungen und bessere Kommunikation könnten also das Verhalten in der Praxis ändern und die Verordnungsrate von Antibiotika reduzieren.15,16 Die größte Reduzierung der Antibiotika-Verordnungen kann zudem durch eine Kombination aus Schulung und besserer Kommunikation in Bezug auf den CRP POCT erreicht werden.15,16
In unserem Webcast berichtet Vanessa Carter davon, wie sie sich mit dem Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) infizierte. Vanessa betont, wie wichtig die Kommunikation zwischen multidisziplinären medizinischen Teams ist. Sie hebt hervor, dass sie durch das Lernen über Infektionsprävention und Antibiotikaresistenz eine aktivere Rolle bei ihrer Genesung übernehmen konnte. Sie kommt zu dem Schluss, dass eine bessere Kommunikation zwischen ärztlichem Fachpersonal und Patient:innen in Bezug auf deren jeweilige Rolle bei der Vermeidung oder Bewältigung von Antibiotikaresistenzen, diagnostische Tests und die Kommunikation zwischen medizinischem Fachpersonal von entscheidender Bedeutung für den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika sind.
Viele Patient:innen suchen zur Primärversorgung ihren Hausarzt oder Hausärztin auf, wenn sie einen akuten Husten haben. Die Verordnung von Antibiotika ist jedoch meist nur bei Patient:innen mit einer Pneumonie erforderlich.20 Die meisten Allgemeinärzt:innen stehen vor der Herausforderung, dass sich der Großteil der Patient:innen mit einer Pneumonie in der frühen Krankheitsphase befindet und eher leichte Symptome aufweist. Dies erschwert die genaue Diagnose einer Pneumonie.20 Im Gegensatz zu Procalcitonin hat sich die Einbeziehung von CRP-Tests bei der Konsultation als wertvoll für die Diagnose einer Pneumonie erwiesen, da Patient:innen mit einer Pneumonie in der Regel hohe CRP-Werte aufweisen.20 Dieser Test ist besser geeignet, eine drohende Pneumonie vorherzusagen, als einzelne Symptome bzw. eine Kombination von klinischen Symptomen und Anzeichen bei Infektionen der unteren Atemwege.20
Im Bereich der CRP-Schnelltests ist die Aus- und Weiterbildung von entscheidender Bedeutung, um die Einführung wirksamer POCT-Systeme zu gewährleisten. Unser jüngster Webcast kann über die myPOCacademy-Plattform abgerufen werden, einer Bildungsressource für medizinisches Fachpersonal, die leicht zugängliche, aber dennoch fachlich anerkannte Lerninhalte in kleineren Einheiten bietet. In Zusammenarbeit mit externen Expert:innen werden verschiedene klinische Fachgebiete behandelt, u. a. Atemwegserkrankungen. Außerdem bietet die Plattform zertifizierte Inhalte für die berufliche Weiterbildung.
Sie können mehr über die Plattform erfahren, indem Sie sich das kurze Einführungsvideo auf www.myPOCacademy.com ansehen. Sie können auf die Inhalte zugreifen, indem Sie sich (kostenlos) online über Ihren Desktop-PC, Ihr Handy oder Ihren Tablet-PC anmelden.
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